Unsere Zucht

Lieber Leser!! Ich möchte Sie bitten sich die Zeit zu nehmen, meine Gedanken zum Thema Zucht zu lesen! Und wundern Sie sich nicht, wenn Sie viele Teile davon 1:1 auf anderen Züchterseiten wiederfinden :o) Das Formulieren von entsprechenden Texten ist leider nicht jedem gegeben ;O)

An dieser Stelle möchte ich ein paar persönliche Gedanken zum Thema Zucht loswerden.

Zucht bedeutet Selektion von Menschenhand. Es liegt somit zu 100% an uns, welche Individuen wir miteinander verpaaren. Dabei möchte jeder Züchter natürlich einen Zuchtfortschritt erreichen. Für mich als Tierärztin steht die Verpaarung von gesunden Tieren im Vordergrund. Nicht nur die Eltern der zukünftigen Jagdhelfer müssen gesund sein, auch die Großeltern und Urgroßeltern sollten sich möglichst fehlerfrei vererbt haben, vollzahnig und frei von Erbkrankheiten sein. WIR ZÜCHTEN AUSSCHLIEßLICH MIT VOLLZAHNIGEN, PLL-, SCA- UND LOA- FREIEN HUNDEN!!

Desweiteren ist mir als Züchterin die Einhaltung des Standards sehr wichtig! Ich möchte nach Möglichkeit normalgroße Hunde züchten, die alle Vorteile des PRT in sich vereinen. Eine Verbesserung des Haarkleides ist in meinen Augen ebenso anzustreben, wie ein solider Laut. Natürlich haben sich die von uns zur Zucht eingesetzten Hunde auf allen möglichen Prüfungen und vorallem im jagdlichen Alltag bewährt und leisten beim Stöbern, unter Tage im Bau oder auch mal als Apporteur bei einer Entenjagd sehr gute Arbeit!

Wir legen bei unseren Verpaarungen viel Wert auf Gesundheit, Größe, Fellqualität und Leistung. Lange Planung und gewissenhafte Recherche gehen jedem Deckakt voraus. Die Wahl des jeweiligen Rüden orientiert sich demnach nicht am "Zeitgeist", sondern wird trendunabhängig gefällt.

 

Jeder Züchter sollte einige Zuchtziele haben, die sich relativ schnell erreichen lassen (Bspw. Verbesserung der Fellqualität durch die Verpaarung mit einem glatten Partner). Aber auch ein lifetime goal, welches viele Generationen braucht um sich zu festigen sollte bei den entsprechenden Nachfragen wie aus der Pistole geschossen genannt werden können. Und da wird die Luft ganz dünn.. Gesundheit, Wesen, Formwert und Leistung ist bei uns als gefestigte Größe anzusehen. Klar ist jedes Tier ein Individuum und entwickelt sich entsprechend auch eigenständig, klar sind Charaktere verschieden und es gibt sicher auch mal sensible und unsensible Hunde, aber wir haben da wenig bedenkliche Varianzen. Jagen tun sie alle und sozialverträglich sind sie auch :o) Was wir allerdings haben, dass sind eher grosse Hunde. Teilweise ist auch mal ein Rüde aus dem Mass und 40 cm groß. Das ist sicher nicht mein Ziel, auch wenn die Mehrzahl der Saujagenden auf große Hunde steht :o) Mit steigendem Stockmaß steigt unweigerlich auch der Brustumfang(BU). Es ist Augenwischerei mit einem 1 j. Rüden zu einer Zuchtschau zu gehen und zu meinen, dass der gemessene Brustumfang von bspw 43 cm bei einem 37 cm großen Rüden so bleibt. Mit drei Jahren wiegt der Hund 10 kg, hat einen 50 er BU und ist bemuskelt wie ein Panzer. Und so ein Terrier mit schwerem, unflexiblen Brutkorb kann die Arbeit für die er einst gezüchtet wurde nicht mehr durchführen.

Was wir nun allerdings auch nicht wollen ist auf Teufel komm raus kleine Hunde zu züchten, da dann sicher die guten Attribute wie Knochenstärke, Substanz oÄ mit flöten gehen. Mein Ziel ist es, aus meiner grossrahmigen Basis die positiven Anteile zu erhalten und die Größe auf lange Sicht, bei gleichbleibender Substanz 2-3 cm kleiner zu bekommen. Ist natürlich nicht einfach, wenn die Hündinnen alle 35 cm und größer sind, von den Jungs mal ganz zu schweigen :o) Aber wenn es einfach wäre, dann wäre es Fußball!

Da wir nur 1, höchstens mal 2 Würfe im Jahr haben und uns als Grenze 3 Terrier und 2 große Hunde im Rudel gesetzt haben, haben wir einige vielversprechenden Hündinnen aus den letzten Würfen "ausgelagert". Diese Damen stehen uns dann evtl. zur Zucht zur Verfügung. So ist gewährleistet, dass jedes Tier ausreichend Ansprache bekommen kann, was bei steigender Anzahl einfach nicht funktioniert. Wir wollen die Hunde in der Familie und auf dem Sofa haben und nicht 24/7 im Zwinger nur damit wir noch mehr Tiere halten können.

Unsere Hündinnen haben zwischen ihren Würfen eine adäquate Pause. Sie werden in jungen Jahren zur Zucht genutzt und auch nur gedeckt, wenn die Hitze nicht in die Jagdsaison fällt. Dann haben auch die Damen ca. 3-5 x pro Woche einen Job zu erledigen. Welpenaufzucht gehört für uns ins Frühjahr und nicht in den Winter oder Hochsommer.

Das ist unsere Philosophie und danach handeln wir!

 

Unsere Welpen werden von uns bevorzugt in aktive Jägerhand

abgegeben. Hier ist dann auch bei entsprechender Voranmeldung ein Kupieren der Rute möglich.

Wir erwarten von den neuen Besitzern die Haltung des Hundes im Familienkreis, eine reine Zwingerhaltung lehnen wir ab. Desweitern wünschen wir uns, dass die zukünftigen Rudelchefs die von uns gezogenen Hunde auf einer JP, einer BP und bei einem Wesenstest vorstellen, damit wir als Züchter ein Feedback über die vorgenommene Verpaarung bekommen. Die beste Zucht nützt nichts, wenn die Hunde nicht gezeigt werden und auf Prüfungen des PRTCD beweisen können, was in ihnen steckt!

Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch nach dem Kauf des Welpen mit Rat und Tat zur Seite und unterstützen Sie gerne bei der jagdlichen Ausbildung, wenn Hilfe gewünscht ist. Wir erhoffen uns einen guten Kontakt zu unseren Welpenkäufern zu erhalten und freuen uns immer über Berichte, Fotos und Anrufe!

Sollten Sie sich nach wie vor angesprochen fühlen und Interesse an einem unserer Welpen haben, dann melden Sie sich frühzeitig bei uns!

Gerne können Sie uns und die Hunde auch persönlich kennenlernen.

 

An dieser Stelle möchte ich meine Gedanken nochmal editieren.. Über die Jahre hat sich meine Sicht auf die Dinge nicht grundlegend geändert, vieles hat nach wie vor Bestand. Ich möchte es eher eine Fokussierung nennen...

Ich habe mir mit viel Fleiss, Hingebung, Mühe und dem Einsatz nicht unerheblicher Mengen an Zeit und Geld eine kleine, nennen wir es mal Insel, geschaffen, die ich alleine bewohne. Das macht einerseits einsam, aber ich muss sagen, ich fühle mich wohl mit dem was ich habe. Will heissen: die Verpaarungen, die in meinen Zwingern fallen gibt es im PRTCD nicht nochmal, die Ahnentafeln enthalten Blutlinien, auf die nur wenig andere Züchter überhaupt Zugriff bekommen. Daher sind die Hunde, die ich züchte im wahrsten Sinne des Wortes einmalig! Da ich mir diesen Status gerne erhallen will, gehen meine Welpen nicht an Züchter und auch die Rüden decken sicher nicht hirnlos jede Hündin, die anfragt.

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und es steht jedem frei, den Weg den ich gegangen bin ebenso zu beschreiten :o) auf den fahrenden Zug aufspringen und Nutznießen habe ich nicht so gerne. Das sollte jedem Käufer im Vorfeld klar sein, Diskussion über dieses Thema werden nicht geführt. Ich züchte in erster Linie Jagdbegleiter und Familienhunde, die Bürde einem Züchter das erhoffte Zuchtprodukt zu liefern trage ich nicht. Ich bin die letzten Jahre sehr gut mit diesen, doch sehr festen Standpunkten gefahren und habe das Gefühl damit schon eine Vorselektion von Welpenkäufern erreicht zu haben. Wer mein Spiel nicht mitspielen möchte kann sich nur allzu gerne bei anderen Züchtern umschauen und wird dort sicher auch glücklich werden :o)

diese Worte mögen sehr direkt und vielleicht sogar hart klingen, dessen bin ich mir bewußt. Das Schöne ist: ich züchte in erster Linie für MICH und daher ist es mir egal ob ich Leute, potenzielle Käufer, vergraule. Die Richtigen fragen trotzdem an... In diesem Sinne!!

 

Suna bei der ZP, Sept. 2011